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people&work Ausgabe 02/2022

Washing: Außen sauber, innen rein!?

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Seitenanzahl: 84
ISSN: 2749-4365
Ausgabe: 02
Jahrgang: 2022
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Washing: Außen sauber, innen rein!?

 

Hegel, Max Weber und Einstein sind Ikonen der deutschen Geistesgeschichte und Naturwissenschaft. Als Menschen konnten sie recht widerwärtig sein, wenn ihre poesielosen Biografien, also die ohne Lobeshymnen, recht haben. Träten die drei heute auf, mit altem Mindset und Habitus, würden sie von einem Shitstorm weggefegt und in keine Talkshowmehr eingeladen. Für ihr Urteil und Benehmen gegenüber Menschen „unter Niveau“, etwa dem „Weibe“, gäbe es jetzt ein kurzes Urteil: klarer Fall von No-Go.

 

Von Unternehmen wird mittlerweile größter Anstand erwartet, eine saubere Weste, in jeder Hinsicht. Der Anspruch in den 2020er-Jahren heißt ESG: Environmental, Social, and Corporate Governance. Edler geht’s momentan nicht. Viele Firmen haben verstanden und äußern öffentlich, sie wollen und würden wirklich alles Erdenkliche tun, um unseren Planeten zu einem „better place“ zu machen, jeden Tag ein bisschen schöner.

 

Vorbei die Zeit, in der Milton Friedman posaunen konnte: „The social responsibility of business is to increase its profits.“ Andererseits werden Business-Stars wie Steve Jobs und derzeit Elon Musk oder Jeff Bezos nicht für ihren Altruismus und Humanismus gepriesen. Verlässliche Firmeninterna decken auf, dass bei ihnen „fair work“ und Rücksicht auf Mutter Erde eher an fünfter Stelle rangieren. Ihre Devise lautet: „The business of business is business.“

 

In diesem Widerspruch steckt bereits die Erklärung. Weil sich Personen und Organisationen auf mehreren Spielfeldern gleichzeitig bewegen, können sie es niemals allen recht machen. Die Spiele „Customer“ und „Shareholder“ haben andere Regeln als das „People“-Spiel, abgesehen von der immer bedeutsameren Arena „Public Opinion“. In pluralistischen und damit individualisierten Gesellschaften ist dieselbe Aktion für manche eine höchste Wohltat und für andere die verwerflichste Übeltat. Diverse Menschen möchten divers bedient werden.

 

Was jedoch, so finden wir, niemanden davon abhalten kann, einen klaren Fall von No-Go zu erkennen und zu benennen. Oder, was ebenfalls geboten ist, Schaumschlägern und Windmacherinnen keinerlei Beachtung zu schenken. So viel Urteilskraft und Zivilcourage braucht es in der heutigen Business- und Medienwelt. Die Auswahl von Gesichtern und Geschichten für diese Ausgabe verzichtet bewusst auf Ausgewogenheit („false balance“). Weshalb sich die meisten Beiträge unzweideutig einseitig positionieren.

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