ES Geht auch anders
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was der eigentliche Zweck eines Unternehmens ist? Triviale Frage? Weit gefehlt. Wer meint, der Unternehmenszweck bestünde allein darin, Profite zu generieren, und Nachhaltigkeit wäre dementsprechend nur dann relevant, wenn sich ein monetärer Nutzen darausergibt, der ist nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Gesellschaft und Politik haben bereits die Segel gesetzt und auch viele Unternehmen zeigen: ES Geht auch anders.
Die ESGZ will neuen Sichtweisen Raum geben. In dieser ersten Ausgabe diskutieren wir ab Seite 31 über das neue unternehmerische Selbstverständnis. Das Heft umfasst aber natürlich alle Aspekte der Nachhaltigkeit. Schließlich steht jeder der drei Buchstaben für eigene Werte – die juristisch hoch relevant sind und bleiben werden:
E – wie Environment: Die Umwelt im Lichte des Klimawandels ist so präsent, dass die europäischen und deutschen Gesetzgeber Umweltbelange in den vergangenen Jahren bereits massiv reguliert haben.
S – wie Social: Arbeitssicherheit, Diversity und weltweit garantierte Achtung der Menschenrechte waren schon vor dem Lieferkettengesetz Thema im deutschen Recht.
G – wie Governance: Dieser Aspekt wurde bislang weniger beachtet – und bildet genau deshalb den Schwerpunkt unserer ersten Ausgabe. Das „G“ rückte zuletzt durch den Fall Wirecard ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. In der letzten Zeit ist es nun ebenfalls Gegenstand zunehmender Regulierung geworden. So enthält die neue Version des DCGK das Kernthema „Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung“. In diese Richtung geht auch der aktuelle EU-Richtlinienentwurf über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen. Beide Neuregelungen bleiben aber hinter den geschürten Erwartungen zurück.
In der ESGZ haben wir aktuelle Entwicklungen im Blick und geben Hilfestellung bei der Implementierung von ESG-Kriterien. Innerhalb der festen Rubriken finden Sie in jeder Ausgabe ein wechselndes Schwerpunkt-Thema. Worauf wir Wert legen: dass Sie stets zu allen Bereichen fundierte Fachbeiträge bekommen. Für die Expertise in der ESGZ stehen beraterunabhängige Köpfe, die sich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, auf Seite 57 vorstellen.
ENVIRONMENT & CLIMATE
Von vergabefremden Kriterien zur strategischen Beschaffung
Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung als Leitbild für ESG.
Aline Fritz
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Die Bedeutung des Schutzes von Menschenrechten und Umweltrechten in der Lieferkette.
Tanja Reinhoffer
ESG in der Energiepraxis: Das Osterpaket
Erste Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele im neuen Gesetzespaket.
Dr. Boris Scholtka
SOCIAL & HUMAN RIGHTS
Nachhaltigkeit in der Vorstandsvergütung der börsennotierten AG
Dr. Richard Backhaus
Menschenrechte in der Lieferkette
Neue Gesetze und Gesetzesvorhaben sollen menschenrechtliche Risiken minimieren.
Oliver Köster
Human Rights in der „EU Corporate Sustainability Due Diligence Directive“
Dr. Christine Heeg-Weimann, Daniel Schönfelder
GOVERNANCE & COMPLIANCE
Factsheet
Sustainable Corporate Governance
Was die Zukunft der Geschäftsleitung bringen könnte.
Prof. Dr. Daniel Graewe
Titelthema
Sustainable Corporate Governance
Was wird die Unternehmensleitung zukünftig erwarten?
Prof. Dr. Daniel Graewe
Titelinterview
Sustainable Corporate Governance – was haben Unternehmen für einen Zweck?
Prof. Dr. Daniel Graewe im Interview mit Viola C. Didier
ESG und Compliance
Dr. Vivien Veit
Unternehmerische Nachhaltigkeit im Mittelstand
Prof. Dr. Christiane Pott, Marius Banke
Nachhaltigkeit börsennotierter Unternehmen
Dr. Robert Weber, Milan Schäfer
SUSTAINABLE FINANCE
Der grüne Plan der EZB
Über die Rolle der Zentralbank bei der Transformation zur Klimaneutralität.
Dr. Milena Schwarz
Alter Wein in neuen Schläuchen
Ein Streitgespräch.
Wiebke Merbeth, Dr. Lars Hinrichs
ESG Shareholder Activism
Börsennotierte Unternehmen geraten zunehmend ins Visier ESG-aktivistischer Investoren.
Dr. Hilke Herchen, Dr. Richard Mayer-Uellner, Dominik von Zehmen
ESG AKTUELL
Die ESGZ stellt sich vor
Aktuelle Meldungen
Nachrichten rund um das Thema ESG.
Viola C. Didier
Meinung
Schädlich – ESG öffnet Tür und Tor für Arbitrage und kurzfristiges Denken.
Prof. Dr. Henrique Schneider
Statistik im Fokus
200
Prof. Dr. Daniel Graewe