E-Rechnung für Deutschland - Das geplante Meldesystem in der 360-Grad Analyse.
Es ist fast schon unheimlich, mit welcher Dynamik sich das Thema „Elektronische Rechnung“ in den letzten Wochen entwickelt hat. Dabei gerät Deutschland zunehmend in Zugzwang. Frankreich hat mit dem Segen der EU-Kommission klar die Weichen Richtung E-Rechnung gestellt; Polen, Belgien oder die Niederlande feilen bereits an ihren Modellen – und Deutschland? Auch hierzulande hat das Thema deutlich an Fahrt gewonnen. Grund ist zweifelsohne die im Koalitionsvertrag niedergelegte Absicht, ein elektronisches Meldesystemf ür Rechnungen zu etablieren, von „schnellstmöglich“ ist da die Rede.
Um ein möglichst breites Meinungsbild einzuholen und zugleich den Stand der Diskussion darzustellen, soll die vorliegende Ausgabe der REthinking: Tax ihren Beitrag leisten. So beleuchten zahlreiche Experten das Thema aus unterschiedlichsten Blickwinkeln, analysieren die aktuellen Modellvorschläge oder bringen Überlegungen für ein Modell für Deutschland oder Europa ein. Mir als Fürsprecher des elektronischen Rechnungsversands geht dabei das TaxTech-Herz auf, trete ich doch bereits seit vielen Jahren dafür ein, den elektronischen Rechnungsversand zu fördern. Nun scheint es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch in Deutschland Papierrechnungen der Vergangenheit angehören. Dabei wird dies beileibe kein Selbstläufer und Deutschland muss sich zeitnah positionieren, um in Europa mitzugestalten.
Bei der Suche nach dem „richtigen“ Modell ist jedoch Fingerspitzengefühl gefragt. So darf das geplante Meldesystem längst nicht nur auf die Vermeidung von Mehrwertsteuerbetrug getrimmt sein, schon gar nicht dürfen daraus neue Bürokratismen entstehen. Vielmehr muss es auch für die Wirtschaft insgesamt taugen und den Berufsstand einbeziehen. Nur so lässt sich eine möglichst breite Akzeptanz schaffen. So gilt es in den nächsten Wochen hinzuhören und auch von den Erfahrungen anderer Länder sowie internationalen Expertengremien zu lernen. Der Schmelztiegel all dieser Überlegungen könnte auf dem diesjährigen E-Rechnungsgipfel stattfinden, der am 20. und 21. Juni in Berlin stattfindet. Hier haben sich bereits viele prominente Redner und Podiumsgäste angekündigt, um im Diskurs zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaft das Thema E-Rechnung in Deutschland auf einen erfolgreichen Weg zu bringen. Für mich selbst würde sich damit ein steuerlicher Herzenswunsch erfüllen.
Titelthema: Die verpflichtende elektronische Rechnung für Deutschland
Mögliche Modelle und deren Auswirkungen auf Unternehmen und Lösungsanbieter.
Alexander Kollmann
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