IFRS/Rechnungslegung
Bilanzierung der Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte nach IFRS 9 unter Berücksichtigung bilanzpolitischer Aspekte
Prof. Dr. Alois Paul Knobloch, Saarbrücken
Es werden das Prüfschema des IFRS 9 zur differenzierten Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte vorgestellt und sich ergebende bilanzpolitische Spielräume exemplarisch bei Garantien und Optionen aufgezeigt. Des Weiteren wird ein konkreter Bilanzierungsvorschlag zum continuing involvement At Amortised Cost bewerteter Finanzinstrumente formuliert.
IFRS/Rechnungslegung
„(Lifetime) Expected Credit Losses“ als Mechanismus der Verlustantizipation nach IFRS 9
Dipl.-Math.oec. Tobias Filusch / Prof. Dr. Sascha H. Mölls, beide Marburg
Mit dem „(Lifetime) Expected Credit Loss“ (LECL) schafft der IFRS 9 ab dem Jahr 2018 einen komplexen Wertminderungsmaßstab, der an das finanzwirtschaftliche Risikomanagement von Banken angelehnt ist und zukunftsorientierte Informationen berücksichtigen soll. In der Diskussion um diesen neuen prospektiven Mechanismus der Verlustantizipation ist sowohl die konzeptionelle Operationalisierung der Modellparameter als auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Anwendungsvoraussetzungen und -konsequenzen bisher weitestgehend vernachlässigt worden. Vor diesem Hintergrund werden in dem Beitrag verschiedene Modellierungsansätze für die Parameter des LECL kritisch analysiert und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit untersucht.
IFRS
Das Wertminderungsmodell des IFRS 9: Auslegungs- und Gestaltungsspielräume
Prof. Dr. Michael Hommel / Florian Kiy, M.Sc. / Theresa Zick, M.Sc., alle Frankfurt/M.
Das Impairment-Modell des IAS 39 berücksichtigt mit seinem Incurred-Loss-Ansatz Kreditrisiken erst dann, wenn bis zum Bewertungsstichtag ein objektiver Hinweis vorliegt, der einen möglichen Forderungsausfall ernsthaft erwarten lässt. Forderungsausfälle werden so in zu geringem Umfang und zu spät antizipiert. IFRS 9 soll dieses Manko beseitigen. Infolge des Endorsements durch die EU am 29.11.2016 müssen sowohl nicht europäische Unternehmen, die nach IFRS bilanzieren als auch europäische kapitalmarktorientierte Unternehmen diesen Standard für Geschäftsjahre anwenden, die am oder nach dem 01.01.2018 beginnen. Es wird untersucht, welche Unklarheiten und Auslegungsschwierigkeiten bei der Interpretation des neuen Wertminderungsmodells noch bestehen.
IFRS/Rechnungslegung
Expected Loss im Kreditgeschäft nach IFRS 9 und Basel III – Kompatibilität von Rechnungslegung und Regulatorik?
Torsten Schröder, M.Sc., Frankfurt/M.
Die Ermittlung von erwarteten Verlusten im Kreditgeschäft ist bereits seit Einführung von Basel II Bestandteil des aufsichtsrechtlichen Regelwerks für Kreditinstitute. Mit der Einführung von IFRS 9 vollzieht das IASB einen Paradigmenwechsel, weg von einem Incurred-Loss-Modell und hin zu einem Expected-Loss-Modell. Der Vergleich des Wertminderungsansatzes für Finanzinstrumente nach IFRS 9 und der aufsichtsrechtlichen Behandlung des Kreditrisikos zeigt Synergie- und Skaleneffekte zwischen den beiden Modellen auf.
Bilanzsteuerrecht/IFRS/Rechnungslegung
Steuerliche Bewertung von Kreditforderungen – Auswirkungen durch das Wertminderungsmodell des IFRS 9?
StB Dipl.-Ök. Oliver Prystawik, LL.M. / StB Dipl.-Ök. Sebastian Sandritter, beide Frankfurt/M.
Das Expected Loss-Bewertungskonzept des IFRS 9 führt zu einem erheblichen Anstieg der Wertberichtigungsbeträge auf Kreditforderungen in der internationalen Rechnungslegung. Die Berücksichtigung dieses Bewertungskonzepts in der steuerlichen Ergebnisrechnung ist grds. bereits unter den geltenden steuergesetzlichen Regelungen möglich. Diesem Ansatz steht allerdings eine in Teilen abweichende Finanzverwaltungsauffassung entgegen.
Handelsbilanzrecht/IFRS/Rechnungslegung
Handelsrechtliche Kreditrisikovorsorge im Wandel der Zeit vor dem Hintergrund von IFRS 9
WP Michael Bär / WP Gero Wiechens, beide Frankfurt/M.
Unterschiedliche Anforderungen zur Kreditrisikobeurteilung nach HGB und IFRS sind einerseits Komplexitätstreiber für Unternehmensprozesse, IT-Systeme und Datenhaushalte. Andererseits sind c.p. unterschiedliche Risikovorsorgehöhen nur schwer erklärbar. Unter Bezugnahme auf die GoB erscheint jedoch eine Angleichung der handelsrechtlichen Anforderungen an die der internationalen Rechnungslegung (IFRS) möglich.
IFRS/Rechnungslegung
Anforderungen an Sicherungsinstrumente und Grundgeschäfte für das General Hedge Accounting nach IFRS 9
Prof. Dr. Inge Wulf / Dipl.-Kfm. (FH) René Pollmann, beide Clausthal-Zellerfeld
Unternehmen sind in der Praxis häufig verschiedenen Risiken gleichzeitig ausgesetzt. Um den Ansprüchen der Risikomanagementpraxis besser gerecht zu werden, wurden bei der Ablösung von IAS 39 zahlreiche Erweiterungen hinsichtlich designierungsfähiger Grund- und Sicherungsgeschäfte geschaffen. Mit IFRS 9 wurde u.a. die Designation einer aggregierten Risikoposition als Grundgeschäft eingeräumt, um dem Auseinanderfallen von Risikomanagementpraxis und Bilanzierung solcher Positionen entgegenzuwirken. Das bilanzielle Nachzeichnen dieser Absicherungsstrategien in Übereinstimmung mit dem praktizierten Risikomanagement fördert den Management Approach und liefert den Adressaten der Rechnungslegung entscheidungsnützliche Informationen.
IFRS/Rechnungslegung
Ermessensspielräume bei der bilanziellen Abbildung modifizierter finanzieller Vermögenswerte nach IFRS 9
Torsten Schröder, M.Sc., Frankfurt/M.
Modifikationen sind kein gänzlich neues Thema in der internationalen Rechnungslegung. Wie jedoch bereits nach IAS 39 ist nur die bilanzielle Behandlung von Modifikationen von finanziellen Verbindlichkeiten nach IFRS 9 eindeutig geregelt. Das Thema Modifikationen gewinnt durch die Impairment-Vorschriften des IFRS 9 und deren Anforderungen an die Offenlegung jedoch zukünftig signifikant an Bedeutung. Von Banken sind daher Kriterien zur Unterscheidung von substanziellen und bonitätsinduzierten Modifikationen zu entwickeln und deren bilanzielle Abbildung ist zu konzipieren.
IFRS/Rechnungslegung
Hedge Accounting nach IFRS 9: Methodenvergleich und Herausforderungen für die Prüfungspraxis
Dr. Michael Thomas, Madrid
IFRS 9 führt neue Vorschriften für allgemeine bilanzielle Sicherungsbeziehungen ein, die gleichfalls Auswirkungen auf die Prüfungspraxis haben dürften. Auch wenn die Neuerungen mehr Flexibilität bei den Designationsmöglichkeiten realer Risikostrategien geschaffen haben, sind die damit verbundenen Auswirkungen gleichwohl nicht ohne Nachteile. Für die Praxis ergibt sich an einigen entscheidenden Stellen Konkretisierungsbedarf.
IFRS/Rechnungslegung
IFRS 9 – ein Bankenstandard für Versicherungen – „Insurance goes Banking“
Dr. Roland Feldhoff / Dr. Markus Horstkötter, beide Köln
Mit IFRS 9 wird ein Rechnungslegungsstandard eingeführt, der nicht nur die Bewertung von Financial Instruments materiell verändert, sondern auch die operativen Abläufe, die Steuerung und die IT-Umgebung beeinflusst. Vor allem für Versicherungen bedeutet die Umstellung auf IFRS 9 eine Vielzahl an Herausforderungen, die in dem Beitrag mit Blick auf die Finalisierung von IFRS 17 diskutiert werden.