ZURe Ausgabe 11/2024 (Zeitschrift)

Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen behauptet stolz, dass seine neuen Produkte durch hochmoderne KI gesteuert werden. Doch ein Blick hinter die glänzende Fassade zeigt – die „KI“ ist kaum mehr als eine Software und eine Prise Buzzword-Magie. Willkommen im Zeitalter des KI-Washings, dem „Greenwashing“ der Tech-Branche. Ähnlich wie beim klassischen Greenwashing, bei dem Unternehmen ihre Umweltfreundlichkeit aufpolieren, ohne tatsächlich etwas Nachhaltiges zu tun, wird beim KI-Washing die Künstliche Intelligenz als Werbetrick missbraucht. Es reicht, ein bisschen technisches Vokabular zu streuen, um Investoren und Kunden zu beeindrucken, während im Hintergrund nicht mal eine echte KI zum Einsatz kommt. Nur ein paar Zahlen durch Excel jagen? Zack – schon wird daraus eine „intelligente Lösung“ – diverse Beispiele finden Sie in unseren Titelbeiträgen ab Seite 18.Aber Vorsicht: Diese Blenderei könnte auch zurückschlagen. Wenn Kunden herausfinden, dass sie für vermeintlich „smarte“ Produkte bezahlt haben, die dümmer sind als ein Taschenrechner, sinkt nicht nur das Vertrauen ins Unternehmen, sondern auch die Innovationskraft. Denn wer sich zu sehr auf Marketingtricks verlässt, verpasst die Chance, echte Fortschritte mit echter KI zu machen. Letztlich gilt: Ein bisschen KI zu behaupten, ist wie ein „bio“ auf die Fastfood-Verpackung zu kleben – hübsch, aber meistens nur ein leeres Versprechen. Transparenz und Authentizität sind die Zauberwörter, wenn Unternehmen langfristig profitieren wollen. Also: Statt mit KI zu prahlen, lieber etwas wirklich Intelligentes tun!