Liebe Leserinnen und Leser!
Ein intensiver TaxTech-Juni geht zu Ende. Zunächst der E-Rechnungsgipfel in
Berlin, an dem sich nahezu 250 Expertinnen und Experten zum aktuellen Stand der
E-Rechnung in Europa und dem, was nun auch in Deutschland zeitnah kommen soll,
ausgetauscht haben. Garniert mit den Berliner Steuergesprächen war es ein konstruktives
und lebendiges Miteinander zwischen Wirtschaft, Finanzverwaltung,
dem Berufsstand der Steuerberater und den Verbänden. Das gemeinsame Ziel: Die
E-Rechnung in Deutschland erfolgreich zu gestalten und das mit so viel Nutzen für
alle Beteiligten wie möglich und so wenig Bürokratie wie nötig. Diesem Ansinnen hat
kurz vor Redaktionsschluss auch die Europäische Kommission ihren Segen gegeben
und Deutschland die Genehmigung erteilt, die E-Rechnung zum 1. Januar 2025 einzuführen.
Entscheidend für das Gelingen dürfte dabei eine ausgiebige Erprobungsphase
sein, in welcher die Unternehmen die Möglichkeit erhalten, testweise mit
der E-Rechnung zu arbeiten und ihre Prozesse und Systeme darauf umzustellen.
Zugleich müssen die für die Ausgestaltung der rechtlichen und organisatorischen
Bedingungen verantwortlichen Stakeholder in den steuerlichen und IT-technischen
„Maschinenraum“, um dort alle denkbaren Fallkonstellationen einer Rechnungsstellung
durchzudeklinieren. Dabei ist es gerade diese Sisyphusarbeit, welche –
idealerweise ausgestaltet als eine Art Planspiel – verhindern soll, dass die Wirtschaft
oder die Verwaltung am Ende zum Betatester degradiert werden. Wenngleich der 1.
Januar 2025 zur Einführung ambitioniert ist, als unrealistisch erachte ich diesen
nicht, vorausgesetzt alle Beteiligten machen sich nun an die Detailplanung.
Nach dem E-Rechnungsgipfel ging es unmittelbar weiter zum Innovation Summit
2023 von Taxdoo nach Hamburg und meinem aktuellen Lieblingsthema
ChatGPT & Co. Dabei hätten der Rahmen und der Teilnahmerkreis nicht passender
sein können. Taxdoo bewegt sich seit Jahren in einem regulatorisch höchst dynamischen
Umfeld und sind für mich die „Riders on the Storm“ im VAT-Umfeld. Und
so passt es auch, dass gerade mal ein halbes Jahr, nachdem ChatGPT das Licht der
Öffentlichkeit erblickt hat, bereits erste steuerrechtliche Lösungen in Hamburg
gezeigt werden konnten. Wird diese Dynamik beibehalten, wird aus Science Fiction
endgültig Science Fact und wir werden noch in 2023 KI-Werkzeuge an die Hand
bekommen, welche die steuerrechtliche Arbeit grundlegend verändern.
Produkteigenschaften
- Medium: eBook
- Verlag: Fachmedien Otto Schmidt KG
- Sprache(n): Deutsch
- Ausgabetyp: PDF