Update Demokratie? Mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz durch digitale Tools zur Mitgestaltung
In dieser Ausgabe widmen wir uns dem Betriebssystem unserer Gesellschaft: der Demokratie. Was ist ihre Zukunft in einer Welt, die von multiplen Krisen gebeutelt wird, wie dem Klimawandel, der Finanzkrise und einer Pandemie? Wie muss Politik sich verändern, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden? Welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft? Und wie können digitale Tools helfen, unsere Demokratie für das 21. Jahrhundert fit zu machen?
Im Kapitel Politische Talente & Innovation präsentieren wir die Hoffnungsträger von morgen. Philipp Husemann erklärt im Interview wie JoinPolitics philanthropisches Wagniskapital nutzt, um eine parteiunhabhängige Talentförderung zu ermöglichen. Im Anschluss sprechen wir mit drei politischen Talenten, die von dieser Förderung profitieren: Luca Piwodda, der mit 18 Jahren eine neue Partei gegründet hat und dieses Jahr in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einziehen möchte, Verena Hubertz, die für einen Zukunftsfonds 2.0 wirbt, um damit die Later-Stage-Funding-Gap in Deutschland zu schließen, sowie Lu Yen Roloff, die als parteilose Kandidatin den Wahlkreis 61 Potsdam vor Olaf Scholz und Annalena Baerbock erobern möchte.
Im Kapitel Bürger & Beteiligung legen Sarah Händel und Roman Huber die Demokratie der Zukunft dar, am Beispiel von Taiwan. Im Anschluss sprechen wir direkt mit Audrey Tang, Digital Ministerin von Taiwan, um zu erfahren, wie Deutschland von Taiwan lernen kann. Hans-Liudger Dienel, Christine von Blanckenburg und Nicolas Bach stellen das Format der„Mini Publics“ vor - informelle Kleingruppengespräch zur gemeinsamen Meinungsbildung, welche die zivilgesellschaftliche Beteiligung stärken können. Hauke Schmülling von der NGO GermanZero zeigt, wie lokale Klimaentscheide eingesetzt werden können, um direktdemokratische Instrumente unterhalb der Bundesebene zu etablieren. Im Kapitel Daten & Demokratie spricht Niklas Eder über das neue Oversight Board, das von nun an über Free Speech bei Facebook entscheiden soll und dabei eine neue private Rechtsordnung erschaffen könnte. Manuel Höferlin präsentiert eine progressive Vision zum Umgang mit Daten, die auf Datenzugang und Datenkooperationen fußt.
Im Kapitel Policy & Change Management untersuchen Anna Sinell und Susanne Bruch wie eine neue Arbeitsorganisation in Ministerien zu besseren Gesetzen führen kann. Hanno Burmester, Paulina Fröhlich und Paul Jürgensen argumentieren, dass es Visionen als strategisches Werkzeug braucht, um Demokratien langfristig am Leben zu erhalten. Zuletzt entwerfen wir eine Vision, wie Crowdsourcing am Beispiel von Wikipedia die Kompetenz der Bevölkerung bündeln kann, um bessere Gesetze zu entwerfen.