Von der Wirtschafts- zur Wertegemeinschaft?

This work critically analyzes and presents the European Court of Justice’s case law in areas involving difficult moral, religious or cultural implications, which touch on the basic societal values that are included in each national legal system as an expression and result of the democratic process. Topics addressed include prostitution, gambling, abortion and sexual orientation. The court’s interpretation of the principle of non-discrimination is, of course, thoroughly discussed. In this context, material is closely examined which appears problematic in terms of social and cultural areas and in light of the Federal Constitutional Court’s decision on the Treaty of Lisbon with regard to the postulated protection of a core identity and the substantial authority to arrange family relations.Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes wird in Bereichen kritisch analysiert und dargestellt, die schwierige sittliche, religiöse oder kulturelle Implikationen aufweisen und somit die gesellschaftlichen Grundwertungen berühren, die in den jeweiligen nationalen Rechtsordnungen als Ausdruck und Ergebnis eines demokratischen Diskurses enthalten sind. Angesprochen sind etwa Themen wie Prostitution, Glücksspiel, Abtreibung oder sexuelle Orientierung. Breiten Raum nimmt naturgemäß die Auslegung des Nicht-Diskriminierungsgrundsatzes durch den Gerichtshof ein. Dabei werden jene Materien näher untersucht, welche im Hinblick auf die vom Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil über den Vertrag von Lissabon postulierte Wahrung eines Identitätskerns und substantieller Befugnisse zur Gestaltung der Familienverhältnisse und im sozialen und kulturellen Bereich problematisch erscheinen.